Museumsschiff RICKMER RICKMERS
Das schwimmende Wahrzeichen Hamburgs
Address
Museumsschiff RICKMER RICKMERS Landungsbrücken, Ponton 1a 20359 Hamburg
GPS
53.5446966, 9.9726502
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Norddeutschlands größte Stadt, Hamburg, ist wirtschaftlich und historisch wesentlich von ihrem Hafen geprägt. Kein Wunder also, dass es in der Hansestadt an der Elbe etliche Museumsschiffe gibt, die auf die hansestädtische Tradition als Schifffahrtsmetropole hinweisen. Nach Ansicht vieler See- und Sehleute ist das mitten im Hafen bei den St. Pauli-Landungsbrücken am Fiete-Schmidt-Anleger festgemachte Museumsschiff RICKMER RICKMERS eine der wichtigsten maritimen Sehenswürdigkeiten Deutschlands und einer der schönsten Windjammer überhaupt.
Geschichte der RICKMER RICKMERS als Fracht- und Marineschiff
Der elegante Großsegler kann auf eine drei Jahrhunderte verbindende Geschichte zurückblicken. 1896 ließ die Reederei Rickmers das fast 100 Meter lange Stahlschiff auf der eigenen Werft in Geestemünde (heute ein Stadtteil von Bremerhaven) als dreimastiges Vollschiff bauen. Das spätere Museumsschiff RICKMER RICKMERS wurde nach dem dreijährigen Enkel des von Helgoland stammenden Firmengründers Rickmer Clasen Rickmers benannt.
Die Verbundenheit mit Helgoland fand ihren Niederschlag in der sich am Grün-Rot-Weiß der Helgoländer Inselfahne anlehnenden Farbgebung der Rickmers-Reederei-Flagge. Und so bekam auch der Rumpf des neuen Schiffs der Reederei 1896 einen grünen, weiß und rot eingefassten Anstrich. Der pausbäckige Namensgeber wurde als Matrosenanzug tragende Galionsfigur unter dem Bugspriet verewigt.
Auf monatelangen Törns nach Übersee transportierte der große Rickmers-Frachtsegler unter anderem Reis aus Ostasien und Kohle aus England. 1904 wurde das Schiff als Folge eines Taifun-Schadens umgetakelt: Statt mit der für Vollschiffe charakteristischen Rahsegel erhielt das Schiff am hinteren Mast eine Gaffelbesegelung und wurde so zur Bark. 1912 kaufte die Hamburger Reederei Krabbenhöft das Schiff und taufte es in MAX um.
Nach wenigen Jahren als Salpeter-Transporter auf Chile-Route musste sich die MAX bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 in Hafen der neutralen portugiesischen Inselgruppe Azoren internieren lassen. Portugal, das knapp zwei Jahre später der Entente beitrat, beschlagnahmte die MAX Anfang 1916. Als FLORES wurde sie unter anderem als Frachter für Kriegsmaterial eingesetzt. 1924 übernahm Portugals Marine die Bark für Ausbildungszwecke. Als SAGRES diente der gründlich überholte Dreimaster mehr als 30 Jahre lang Kadetten als schwimmende Schule. In dieser Zeit wurde das Schiff durch den Einbau von zwei Dieselmaschinen windunabhängiger. 1958 errang die SAGRES als Regatta-Beste beim zweiten Tall Ships Races Weltruhm. Nach Indienststellung eines neuen Segelschulschiffes, ebenfalls eine ehemals deutsche Bark, wurde die alte SAGRES 1962 degradiert. Sie musste ihrer Nachfolgerin den Namen abtreten und verlor ihre Masten. Als Depotschiff SANTO ANDRÉ lag die Hulk dann lange unbeachtet in einem Hafen bei Lissabon.
Als Museumsschiff zurück nach Deutschland
Wahrscheinlich wäre sie mittelfristig völlig außerdienstgestellt worden und auf der Schrottwerft geendet. Zum Glück wurde aber der Verein “Windjammer für Hamburg“, der seit Mitte der 1970er Jahre das Ziel verfolgte, einen Traditionssegler als schwimmendes Denkmal in die Hansestadt zu holen, auf die abgetakelte Veteranin aufmerksam. Nach einer erfolgreichen Spendenaktion konnte die SANTO ANDRÉ gekauft werden und 1983 zu den St. Pauli-Landungsbrückenn geschleppt werden. Sie erhielt ihren Stapellaufnamen zurück und wurde aufwendig überholt. 1987 waren diese Arbeiten beendet und die im neuen Glanz erstrahlenden RICKMER RICKMERS endgültig an ihrem jetzigen Liegeplatz verholt.
Eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten von Hamburg
Betreiberin des Museums- und Denkmalschiffs ist eine 1987 gegründete Stiftung, die das Schiff in Eigenregie unterhält und ohne öffentliche Zuschüsse finanziert. Ein Besuch der „Grünen Lady“ verschafft einen authentischen Einblick in die Technik- und Lebenswelten der Seefahrt am Ende des Segelschiffzeitalters. Die Dauerausstellungen im Schiffsrumpf zur Geschichte des Schiffes und der Entwicklung der Schifffahrt werden regelmäßig durch Gemälde- und andere Kunstpräsentationen mit maritimen Bezügen ergänzt. Interaktiv geht es an Bord beim Spaßangebot des originellen Rätselspiels „Hidden“ zu, bei dem „eingeschlossene“ Teilnehmer Aufgaben lösen müssen, um sich aus Kombüse und Kajüten zu befreien. Schwindelfrei sollten Schiffsbesucher sein, die sich entschließen, das Angebot zu nutzen, gesichert 35 Meter hoch auf die Masten zu klettern.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Museumsschiff RICKMER RICKMERS
- Hauptkirche St. Michaelis
- St. Pauli Landungsbrücken
- Mahnmal St. Nikolai
- Hauptkirche St. Katharinen
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