Schloss Paretz

Königliches Landleben

Kontaktdaten


Address

Parkring 1 14669 Paretz / Ketzin

GPS

52.46885, 12.87782


Öffnungszeiten

Montag

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Dienstag

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Mittwoch

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Donnerstag

geschlossen

Freitag

geschlossen

Samstag

10:00 – 16:00

Sonntag

10:00 – 16:00

Schloss Paretz im Havelland

Brandenburg ist nicht arm an Sehenswürdigkeiten; besonders Herrenhäuser und kleinere Schlösser finden sich an vielen Orten. Die meisten davon sind in den Jahrzehnten nach der Wende restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Zu den besonders schönen Orten in der brandenburgischen Landschaft zählt Paretz mit seinem gleichnamigen Schloss. Westlich Berlins und nördlich von Potsdam gelegen, zählt das Schloss Paretz, in der Form eher ein prachtvolles Gutshausensemble, zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Havellandes. Als um das Jahr 1800 der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. den gesamten Ort für seine Gemahlin Luise für 85000 Taler erwarb und durch den Architekten David Gilly und seinen Sohn Friedrich Gilly ein frühklassizistisches Schloss als Sommersitz errichten ließ, begann die von Potsdam und Berlin zügig zu erreichende Schlossanlage bald, berechtigte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Das Schloss

Das Schloss wurde nach Wünschen Friedrich Wilhelms III. als Teil einer Mustersiedlung angelegt, die in Brandenburg ihresgleichen sucht. Verknüpft werden sollten Funktionalität und Naturnähe; hier hat Rousseaus “Zurück zur Natur” deutliche Spuren hinterlassen. Der riegelförmige, mittelbetonte Bau mit 19 Achsen und flachem Walmdach weist nur am Mittelrisaliten, einer Fenster-Tür-Fenster-Gruppe, die von einem bogenförmigen Lünettenfenster im Obergeschoss gefasst wird, deutlichen Fassadenschmuck auf (diesem entspricht auf der Parkseite eine ähnliche Gestaltung).

So trifft auch heute Fontanes Beobachtung aus seinen “Wanderungen” zu – “ein langgestreckter, schmuckloser Parterrebau mit aufgesetztem niedrigem Stock” mit anschließenden Wirtschaftsbauten; doch tut dies der Eleganz der Anlage keinen Abbruch. Das Innere folgt nur teilweise der klassischen Aufteilung. Im linken Flügel finden sich in Form einer Zimmerflucht die königlichen Gemächer, das Zentrum wird von Vestibül und Gartensaal eingenommen, rechts fanden sich Verwaltungsräume und Dienstbotenzimmer. Die Treppen wurden praktisch und unprätentiös an den Gebäudeenden untergebracht. Der Sinn für das Praktische zeigt sich auch in der geschickten Kombination von Eckkaminen und Fußbodenheizung. Die Pläne, Grund- und Aufrisse vom Schloss sind im “Paretzer Skizzenbuch” erhalten.

Die neuere Schlossgeschichte und das Museum in der Remise

Nachdem Schloss Paretz von der Roten Armee besetzt worden war und im Anschluss durch die DDR als Schule und als Verwaltungsgebäude genutzt wurde, musste nach der Wende umfassend saniert und rekonstruiert werden. Hieran hatte der bereits 1990 gegründete Verein “Historisches Paretz e.V.” großen Anteil. Zum Gelingen der Arbeiten an den verschiedenen Sehenswürdigkeiten von Paretz trug der glückliche Umstand bei, dass die historischen Tapeten aus Berliner und Potsdamer Manufakturen nach dem Krieg gerettet und nun restauriert werden konnten, bevor man sie in den wiederhergestellten Räumen anbrachte. Außerdem konnte man auf eine Fotoserie vom Schloss aus der Vorkriegszeit zurückgreifen. Blumen-, Pflanzen- und Tiermotive vor hellen Farben, Girlanden, Gartenbilder und exotische Naturszenen vermitteln zwischen Innenräumen und der umgebenden Naturidylle, in die sich das Königspaar gerne zurückzog, was ihm auch den Beinamen “Schloss Still-im-Land” einbrachte. Die Wohnräume des Königspaars bilden heute das Kernstück des Museums.

Ein weiterer Ausstellungsort ist das Museum der Remise, in dem sich eine Dauerausstellung mit Kutschen, Sänften und Schlitten befindet, zu denen auch der Goldene Krönungswagen von 1861 von Friedrich Wilhelm II. und eine Berliner Feuerspritze dieser Zeit zählen.

Der Park

An der dorfabgewandten Seite grenzt ein Landschaftspark an das Schlossgebäude. (Die anderen zum Schlosspark zählenden Anlagen sind der Kirchpark auf der anderen Seite der Dorfstraße sowie der Strohhauspark.) Im Auftrag Gillys durch den David Garmatter im englischen Stil angelegt, gehen seine Wiesen nach drei Seiten hin in landwirtschaftlich genutzte Flächen über. Heute prägen Erlen, Rosskastanien, Pappeln und Platanen sein Erscheinungsbild. Ausgestattet war der Park von Schloss Paretz mit zeitgenössischen sentimentalen Sehenswürdigkeiten in Form von Kleinarchitekturen und Staffagebauten. So wurde ein künstlich aufgeschütteter Hügel (Grottenberg) mit einer Grotte versehen und von einem Pavillon in Form eines chinesischen Teehauses bekrönt. An anderer Stelle wurde eine Tempelruine mit dorischen Säulen errichtet.

Obwohl diese Elemente die Nachkriegszeit nicht überstanden haben, vermittelt der Park jedoch besonders über seine Sichtachsen Schloss-Grottenberg und Grottenberg-Havelniederung einen Eindruck von der ursprünglichen Anlage. In diesem Kontext fällt es leicht, sich die damals umherspazierenden Pfauen und Fasane hinzuzudenken.
Schloss, Park, Remise (mit dem Museum) und Dorf Paretz sind ein beliebtes Ziel im Potsdamer Umland, dessen zeitgeschichtliche wie auch seine Bedeutung als preußischer Erinnerungsort nicht überschätzt werden können.

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