Admiralspalast
Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Admiralspalast
Address
Friedrichstraße 101, 10117 Berlin
GPS
52.5207889, 13.3884786
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In den berühmt-berüchtigten „Goldenen Zwanziger“ Jahren war die gut 3 Kilometer lange Friedrichstraße um den gleichnamigen Bahnhof im heutigen Bezirksteil Mitte eine einzige Einkaufs,- Flanier- und Vergnügungsmeile. Institutionen des Nachtlebens und der halbseidenen Unterwelt wie zum Beispiel das Hotel „Monopol“ und das Speiserestaurant „Franziskaner“ waren permanent von Mitgliedern aller Gesellschaftsschichten gut besucht. Bereits 1873 eröffnete in direkter Nachbarschaft zur nur weniger Hundert Meter entfernten Spree mit dem Badehaus „Admiralsgartenbad“ der Vorläufer des 1911 neu errichteten und erstmals eröffneten Admiralspalasts.
Halb Berlin drängte sich bei der Eröffnung in und vor der neuen Vergnügungsstätte
In kürzester Zeit avancierte der außerordentlich luxuriös ausgestattete mehrgeschossige Vergnügungspalast mit Bädern, Eislaufbahn und Restaurants zum populärsten Treffpunkt des Bürgertums. In den insgesamt 900 Zimmern und Sälen des Hauses mit der Nummer 101/102 gab es auch Kegelbahnen, ein Café sowie ein damals beim breiten Publikum noch weitestgehend unbekanntes Lichtspieltheater. Die Eintrittskarten für die Vorstellungen waren meist in Windeseile ausverkauft und wurden zu Höchstpreisen auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Anfang der 1920er Jahre änderte sich das Konzept des Hauses und aus der Eisbahn wurde zunächst ein Varietétheater und kurze zeit später das Revuetheater „Theater im Admiralspalast“.
Nach dem Krieg wurde das Theater für politische Veranstaltungen zweckentfremdet
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 ging der Betrieb vorerst wie gehabt weiter, allerdings wurden jetzt mehr Operetten aufgeführt. Ende 1939 wurde das Theater schließlich im klassizistischen Stil von Grund auf umgebaut. Im September 1944 wurde die Spielstätte wegen Ausrufung des „Totalen Kriegs“ geschlossen. Von Bombenschäden und Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg verschont geblieben, wurde der große Theatersaal ab 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht und der Deutschen Staatsoper zehn Jahre lang als Veranstaltungsort genutzt. Im April 1946 fand hier der Gründungsparteitag der SED statt, seit Oktober 1953 logiert das politische Kabarett „Die Distel“, von 1955 bis 1997 auch das Metropol-Theater an der traditionsreichen Adresse.
Die Spielstätte überlebt trotz mancher Probleme die Wirren der Nachwendezeit
Nach der politischen Wende in der DDR 1989 und der deutschen Wiedervereinigung 1990 konnte das weiterhin denkmalgeschützte Metropol-Theater im Admiralspalast noch einige Jahre Comedy, Musicals und Shows aufführen, im Juli 1997 erfolgte aus Kostengründen jedoch die Schließung. 1999 scheitert ein erster Versuch der Wiederbelebung auf Initiative des ehemaligen Leiters der Staatsoperette Dresden Peter Bejach ebenfalls an zu geringen finanziellen Mitteln. 2001 unterzeichnet die Hamburger Produktionsfirma für Comedy, Shows und Musicals „Stage Holding“ (heute „Stage Entertainment Germany“) als neuer Investor einen Kaufvertrag. Ermutigt durch die Entscheidung des Berliner Senats 2002, den Komplex als Kulturstandort zu erhalten, erwarb der Betreiber der „arena Berlin“ Falk Walter im Juli 2003 zusammen mit einem Konsortium das Gebäude.
Ein buntes Potpourri an facettenreicher Unterhaltung sorgt seit 2006 für Auslastung
Nach umfangreicher Sanierung und Modernisierung wird die Spielstätte Anfang August 2006 mit der Premiere von Brechts „Dreigroschenoper“ wieder eröffnet. Auftritte und Gastspiele des Hamburger Rappers Jan Delay, der englischen Perkussion-Band „STOMP“ und der Theatercompany „Familie Flöz“ im selben Jahr sorgen für viel Beifall und wohlwollende Schlagzeilen im Feuilleton. 2007 gastieren Helge Schneider, „Max Raabes Palastrevue“, die „Radio Fritz Nacht der Talente“ und das Comedystück „Cavewoman“ erstmals in den neu gestalteten Räumen an der Friedrichstraße. Auch kubanische Klänge und eine Kästner-Lesung sowie ein großes Medley zu Ehren des 104. Geburtstags von Jopi Heesters sorgen für ausverkauftes Haus.
Nationale und internationale Künstler geben sich hier die Klinke in die Hand
2010 wurde der Gebäudekomplex mit einem Bundespreis für Handwerk in der Kategorie Denkmalpflege ausgezeichnet. Im August 2010 meldeten die bisherigen Betreiber wegen Mietschulden Insolvenz an, seit Juni 2011 wird das Haus von der Unternehmensgruppe „Mehr! Entertainment“ betrieben. Tickets wurden in den folgenden Jahren auch für die Auftritte von so bekannten und beliebten Musikern, Interpreten und Komödianten wie Antony & The Johnsons, Bodo Wartke, Cindy aus Marzahn, Death Cab For Cutie, Dr. Eckart von Hirschhausen, Götz Alsmann, Gayle Tufts, Mark Scheibe, Meret Becker, Kitty, Daisy & Lewis, Kurt Krömer, Otto, Randy Newman, Rainald Grebe, Rufus Wainwright, Shantel, Serj Tankian, Thomas D, Ute Lemper, Ulrich Tukur und Volker Pispers in großer Stückzahl verkauft.
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