Mausoleum im Schlossgarten Charlottenburg

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Inmitten des Schlossgartens Charlottenburg, umgeben von hohen Baumen, steht ein antik anmutender Tempel. Es ist ein Mausoleum, das im 19. Jahrhundert zu Ehren der jung verstorbenen Königin Luise errichtet wurde und das – neben der Großen Orangerie und dem Belvedere – zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Parks gehört.

Bau des Mausoleums

Luise von Mecklenburg-Strelitz, Gemahlin von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, war erst 34 Jahre alt, als sie im Juli 1810 verstarb. Der Leichnam der im Volk sehr beliebten und geschätzten Königin wurde zuerst im Berliner Dom beigesetzt. Nicht lange nach ihrem Tod beauftragte Friedrich Wilhelm III. den Architekten Heinrich Gentz damit, im Schlossgarten Charlottenburg einen dorischen Tempel zu bauen. Als Standort wählte man den Endpunkt einer Tannenallee, die zu den Lieblingsplätzen der verstorbenen Königin gehört hatte. Sie hatte die dort herrschende, düstere Atmosphäre geliebt. Bereits im Dezember des Jahres 1810 wurde der Leichnam Luises vom Berliner Dom in das Mausoleum umgebettet, das schnell zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten der Gegend gehörte.

Erste Umbaumaßnahmen

30 Jahre nach Luises Dahinscheiden verstarb Friedrich Wilhelm III. Auch er wurde im Mausoleum beigesetzt, was seinen Thronfolger Friedrich Wilhelm IV. dazu veranlasste, bauliche Veränderungen unter der Leitung von Ludwig Ferdinand Hesse an der königlichen Ruhestätte durchführen zu lassen. Ein Querbau mit Apsis, entworfen von Karl Friedrich Schinkel, wurde an das Gebäude angefügt, damit die Grabmäler Luises und ihres Gemahls im selben Raum untergebracht werden konnten. Bereits in den Jahren 1828 und 1829 war die ursprünglich aus Sandstein gefertigte Säulenfront des Mausoleums durch eine Nachbildung aus rotem Granit ersetzt worden. Das Original steht seitdem auf der Pfaueninsel bei Potsdam, eine weitere der vielen Sehenswürdigkeiten rund um die brandenburgisch-preußische Geschichte.

Weitere Veränderungen am Grabmal im Schlossgarten Charlottenburg

Im Jahre 1888, dem Todesjahr Kaiser Wilhelms I., wurde das Mausoleum erneut vergrößert. Seit 1894 befinden sich hier die Marmorsarkophage des deutschen Kaisers sowie seiner 1890 verstorbenen Gemahlin Augusta. Geschaffen wurden sie von Erdmann Encke, der sich stark an den Konzeptionen des Bildhauers Christian Daniel Rauch orientierte. Rauch hatte einige Jahrzehnte zuvor den Sarkophag von Königin Luise entworfen und gefertigt.

Weitere Grablegungen

Die im Mausoleum zu sehenden Marmorsarkophage sind Kenotaphe, also Grabmale, in denen sich keine Leichname befinden. Tatsächlich bestattet sind Luise, Friedrich Wilhelm III. sowie Wilhelm I. und Augusta in einer Gruft unter dem Hauptraum der Gedenkstätte. Hier liegen auch Auguste Fürstin von Liegnitz, die zweite Gattin Friedrich Wilhelms III., sowie Prinz Albrecht, Luises jüngster Sohn. Zu Füßen seiner Eltern wurde das Herz von Friedrich Wilhelm IV. in den Boden eingelassen. Sein Leichnam befindet sich jedoch in der Potsdamer Friedenskirche.

Sanierungsmaßnahmen

Von 2008 bis 2010 wurde das Mausoleum saniert. Die Bausubstanz war jahrelang durch eindringende Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen worden. Rechtzeitig zum 200. Todestag von Königin Luise waren die Instandhaltungsmaßnahmen abgeschlossen. Während der Sanierung hatten Besucher zum ersten Mal die Gelegenheit, die für die Öffentlichkeit sonst nicht zugängliche Gruft mit den Zinnsärgen der Hohenzollern zu bewundern.

Kunst wie im Museum

Nicht nur das Gebäude an sich, sondern auch die Marmorsarkophage im Innern sind Teil der Sehenswürdigkeiten im Schlossgarten Charlottenburg. Das Grabmonument von Luise, das die Königin als Schlafende in hoheitsvoller Pose zeigt, wird als ein Meisterwerk der Berliner Bildhauerkunst gesehen. Es ist aus schimmerndem Marmor gefertigt. Auch das religiöse Fresko an der Apsis ist einen Blick wert.

Gemälde zum Gedenken

1881 schuf der Maler Anton von Werners ein Gemälde, das Kaiser Wilhelm I. anlässlich des 60. Todestages seiner Mutter an ihrem Sarkophag zeigt. Ursprünglich vom Schlesischen Museum in Breslau erworben, ist es heute in Warschau im Museum zu sehen. Wer generell mehr über die Hohenzollern erfahren möchte, hat im Museum von Schloss Charlottenburg dazu die Gelegenheit, beispielsweise anhand der dort ausgestellten Ahnengalerie.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Mausoleum

 

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