Der Bildungsgutschein – Förderung für Weiterbildungen

Der Bildungsgutschein – Förderung für Weiterbildungen

Der Bildungsgutschein als Förderung zum beruflichen Erfolg

Weiterqualifizierung und das Erweitern der eigenen fachlichen Kompetenzen sind ein Garant für einen stabilen beruflichen Erfolg. Doch, im Verlauf der Karriere kann es immer wieder zu persönlichen Schwachstellen der fachlichen Kompetenz kommen, die sich für den Bewerber als wahres Hemmnis am Arbeitsmarkt entwickeln können. Um die eigenen fachlichen Schwachstellen zu minimieren oder der Karriere eine vollkommen neue Ausrichtung zu ermöglichen, empfehlen sich fundierte Weiterbildungen oder Umschulungen.

Die Bundesagentur für Arbeit ermöglicht es Begünstigten eines Bildungsgutscheins, Weiterbildungen bzw. Umschulungen unter einer 100 %-igen Kostenerstattung vorzunehmen. Für den Erhalt eines Bildungsgutscheins bestehen jedoch eine Reihe von Voraussetzungen, die beachtet werden müssen. Im folgenden Beitrag erfahren Interessenten genau, welche Maßgaben gelten und was dringend zu beachten ist.

Worum handelt es sich bei einem Bildungsgutschein?

Bei einem Bildungsgutschein handelt es sich grundlegend um eine Förderung, die sowohl vom Jobcenter oder von der Agentur für Arbeit an bezugsberechtigte Personen ausgegeben werden. Hierdurch werden die Kosten für eine berufliche Weiterbildung sowie ggf. anfallende Kosten für das Arbeitslosengeld in der Zeit der Weiterbildung übernommen.

Zu beachten ist, dass ein Bildungsgutschein grundsätzlich nur auf eine festgeschriebene Person ausgestellt ist. Eine Übertragbarkeit dieser Förderung auf eine andere Person ist grundsätzlich ausgeschlossen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Gültigkeit des Gutscheins für eine solche Weiterbildung befristet ist. In einem im Vorfeld festgelegten zeitlichen Rahmen muss der Gutschein verbindlich eingelöst werden.

Menschen, die eine Weiterbildung im Zuge einer solchen Weiterbildung anstreben, müssen beachten, dass Sie auch dazu verpflichtet sind, eine entsprechende Weiterbildung zu beginnen, um ein festgeschriebenes Bildungsziel erfolgreich zu erlangen, wie eine Spezialisierung oder eine Umschulung.

Für wen eignet sich ein Bildungsgutschein?

Der Erhalt eines Bildungsgutscheins erscheint zunächst als sehr verlockend für Menschen, die sich beruflich fundiert verändern und für dieses Vorhaben eine bildungstechnische Grundvoraussetzung schaffen möchten. Hierbei ist jedoch explizit zu berücksichtigen, dass nicht jeder Antragssteller auch für den Erhalt eines Bildungsgutscheins bezugsberechtigt ist. Um einen Anspruch auf einen Bildungsgutschein für eine Weiterbildung als Förderung zu bekommen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden.

  • Bezugsberechtigte Personen müssen zum Zeitpunkt der möglichen Förderung arbeitssuchend bzw. arbeitslos sein;
  • Bezugsberechtigte Kandidaten müssen ggf. von Arbeitslosigkeit bedroht werden;
  • Bezugsberechtigte Menschen sollte hierüber einen relevanten Berufsabschluss nachholen wollen, der bis dato noch fehlt;

Es ist folglich notwendig, aktuell arbeitslos zu sein oder in Zukunft von einer Arbeitslosigkeit bedroht zu werden. Sollte ein relevanter Berufsabschluss fehlen, so stellt auch dieser Sachverhalt eine Grundlage für den Bezug dar. Berufstätige Menschen, die einfach auf der Suche sind, um nebenbei Weiterbildungen zum Job zu absolvieren, können nicht von einem Bildungsgutschein profitieren.

Voraussetzungen, die eine Weiterbildung erfüllen muss, um einen Bildungsgutschein einzulösen

Bei der Beantragung eines Bildungsgutscheins stellt sich zunächst die Frage für Interessenten, ob jede Weiterbildung mit einem solchen Gutschein auch förderfähig ist. Diese Frage ist klar zu negieren, denn es gibt ein paar grundlegende Voraussetzungen, die zwingend zu erfüllen sind. Der Anbieter muss beispielsweise eine offizielle Zulassung zur Weiterbildung haben. Hiermit einhergehend sind die Charakteristika einer fachkundigen Stelle sowie einer offiziellen Anerkennung.

Interessenten können einen solchen zertifizierten Weiterbildungsträger auch sofort erkennen. Die Weiterbildungsträger veröffentlichen beispielsweise entsprechende Anerkennungen auf ihrer Website. Auch finden sich in den Informationsbroschüren im Regelfall offen und transparent solche Zertifikate. Weiterbildungsträger, die für die Einlösung eines Bildungsgutscheins infrage kommen, sind AZWV-zertifiziert. AZWV steht als Abkürzung für die Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung.

Die Bundesagentur für Arbeit untersucht auch noch ergänzende weitere Bedingungen, um abzuklären, ob Interessenten tatsächlich bezugsberechtigt sind.

  • Ist es möglich, eine potenzielle oder bestehende Arbeitslosigkeit auch ohne eine solche Weiterbildung zu beenden?
  • Ist eine solche Weiterbildung mit einer höheren Chance zur beruflichen Eingliederung verbunden?
  • Liegt eine hochfrequentierte Nachfrage nach dem Beruf vor?

Die Beantragung eines Bildungsgutscheins

Um einen Bildungsgutschein zu erhalten, muss er bei der Agentur für Arbeit beantragt werden. Hierzu ist es notwendig, einen Termin mit einem zuständigen Arbeitsvermittler zu koordinieren, um einen Umschulungs- oder Fortbildungswunsch genau zu erörtern. Es gibt im Übrigen keinen bindenden Rechtsanspruch für den Erhalt eines Bildungsgutscheins, dennoch können Interessenten ihre Chancen erhöhen, wenn ein paar grundlegende Schritte hierfür eingehalten werden. Bei dem Termin mit dem zuständigen Arbeitsvermittler ist es von großer Wichtigkeit genau zu erläutern, weshalb eine Weiterbildung für die vorliegende berufliche Situation so immens wichtig ist, um die individuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt signifikant zu verbessern.

Hierzu sollten folgende Dokumente zum Arbeitsvermittler mitgebracht werden:

  • Nachvollziehbare Dokumente, um aktuelle Bewerbungsbemühungen darzulegen;
  • Informationen des angestrebten Kurses bzw. des Seminars, möglicher Bildungseinrichtungen, die AZWV-zertifiziert sind;

Als Ratschlag empfiehlt es sich auch immer mögliche Stellenangebote mit einzureichen, die genau belegen, dass die angestrebte Qualifikation eine entsprechende Fortbildungsmaßnahme voraussetzen. Umso mehr Stellenangebote nachvollziehbar eingereicht werden, die das belegen, je höher fällt auch die Bewilligungsquote für das Vorhaben aus.

Das Einlösen des Bildungsgutscheins

Ein Bildungsgutschein kann im Regelfall nur rechtsgültig eingelöst werden, wenn es sich auch um eine zertifizierte Maßnahme (AZWV) handelt. Jeder Interessent muss eigenständig darauf achten, dass der Bildungsanbieter auch die erforderliche Zertifizierung dafür bereithält. Nur, wenn solche Voraussetzungen erfüllt werden, kann es zu einer Einlösung des Bildungsgutscheins kommen.

Wie gestaltet sich die genaue Förderung durch den Bildungsgutschein?

Interessenten, die die Fördervoraussetzungen für einen Bildungsgutschein erfüllen, können jederzeit einen Bildungsgutschein beantragen.
Explizit vermerkt werden auf dem Bildungsgutschein die angestrebten Bildungsziele sowie die Gültigkeitsdauer und der zu beachtende regionale Geltungsbereich. Zudem können Interessenten auf dem Bildungsgutschein ebenso Kostenangaben finden, die von der Agentur für Arbeit übernommen werden.

Kostenangaben erstrecken sich auf folgende Komponenten:

  • Anfallende Weiterbildungskosten;
  • Mögliche Fahrtkosten;
  • Weiterführung des Arbeitslosengeldes;
  • Materialkosten wie Lernunterlagen oder Bücher;
  • Unterkunftskosten sowie Verpflegungsentgelte sowie Kosten zur Kinderbetrauung;

Interessenten, die während einer bestehenden Arbeitslosigkeit eine entsprechende Weiterbildung absolvieren, sind auch weiterhin sozial vollumfänglich abgesichert. Das umfasst den Kostenanteil für die Pflege-, Kranken-, Renten- sowie Unfallversicherung.

FAQ – Der Bildungsgutschein

Welche Gültigkeit obliegt einen Bildungsgutschein?

Um alle Voraussetzungen eines Bildungsgutscheins auch rechtsverbindlich einzuhalten, ist beispielsweise die Gültigkeit des Gutscheins zu beachten. Nach der erfolgten positiven Bewilligung hat der Bildungsgutschein eine Gültigkeitsdauer von explizit drei Monaten. Innerhalb dieser drei Monate muss der Inhaber des Bildungsgutscheins den Gutschein auch rechtsverbindlich einlösen.

Das bedeutet, dass binnen dieser drei Monate eine entsprechende Maßnahme zumindest begonnen werden muss, andernfalls verfällt der Bildungsgutschein und die Weiterbildungskosten werden nicht mehr vom Jobcenter übernommen. Aufgrund dessen wird dringend dazu geraten, den Bildungsgutschein möglichst zeitnah einzulösen, um alle hiermit verbundenen Voraussetzungen zu erfüllen.

Was muss ich bei der Einlösung des Bildungsgutscheines beachten?

Die Arbeitsagentur prüft bei der Einlösung eines Bildungsgutscheins ausdrücklich, ob auch alle Bedingungen für den ausgegebenen Bildungsgutschein erfüllt wurden. Sollten nicht alle Fragestellungen als positiv bei der Überprüfung bewertet werden, so stellt die Arbeitsagentur dies auch explizit infrage und es kommt zu Nachfragen, denen unbedingt nachgegangen werden muss, um eine Kostenerstattung durch die Jobbörse vornehmen zu lassen.

Das erfolgreiche Einlösen des Gutscheins wird zudem auch infrage gestellt, wenn eine Person die Weiterbildung begonnen, jedoch die Zugangsvoraussetzungen hierfür nicht erfüllt hat. Der Bildungsanbieter muss darüber hinaus sicherstellen, dass der Bildungsgutschein zur Weiterbildung noch vor Ablauf des Gutscheins der zuständigen Bundesagentur für Arbeit vorgelegt wird.

Gibt es weitere Finanzierungsoptionen für einen Bildungsgutschein?

Menschen, die nicht die Voraussetzungen für den rechtsgültigen Erhalt eines Bildungsgutscheins erfüllen, können weitere Fördermöglichkeiten nutzen. Es gibt hierfür eine Vielzahl weiterer Optionen. Interessenten können sich hierzu bei dem zuständigen Jobvermittler informieren.

Worin unterscheiden sich der Bildungsgutschein und eine Bildungsprämie?

Neben dem klassischen Bildungsgutschein gibt es weitere Bildungsinitiativen der Bundesagentur für Arbeit. Die Bildungsprämie und auch der Bildungscheck gehören dazu. Hierbei handelt es sich jedoch um vollkommen unterschiedliche Voraussetzungen und differenzierende Kostenträger, die angesprochen werden.

Die Förderung der Bildungsprämie richtet sich explizit an Geringverdiener sowie an Erwerbstätige. Das Programm Bildungsscheck fokussiert sich primär auf Menschen ausländischer Herkunft, die ausländische Abschlüsse vorweisen sowie an Geringqualifizierte.

Welcher Inhalt des Bildungsgutscheins als Dokument ist wichtig?

Bei dem Bildungsgutschein handelt es sich um ein offizielles Dokument der Bundesagentur für Arbeit. Man findet dort den Namen des Begünstigten sowie allgemeine personenbezogene Angaben in Kombination mit relevanten Daten zum relevanten Kostenträger.

Darüber hinaus finden sich folgende verbindliche Daten auf dem Bildungsgutschein:
– Bildungsziel der Weiterbildung bzw. für welche genaue Weiterbildung die Kostenübernahme erfolgt;
• Die genaue Weiterbildungsdauer bzw. in welchem Förderzeitraum die Weiterbildung durchgeführt werden kann;
• Einen regional wirkenden Geltungsbereich bzw. die Beschreibung der genauen Stadt/ Region;
• Die genaue Beschreibung der Kostenübernahme;
• Die Gültigkeitsdauer des Bildungsgutscheins;

Was können Begünstigte machen, wenn die angestrebte Weiterbildung nicht in der Region stattfindet?

Sollte es nicht möglich sein eine Weiterbildung zu finden, die vor Ort bzw. in der Nähe angeboten wird, ist es am Begünstigten im Vorfeld das Angebot überregional zu kontrollieren und im Zuge der Antragsstellung diesen Sachverhalt mit dem zuständigen Arbeitsvermittler zu thematisieren. Hierdurch kann eine überregionale Gültigkeit des Bildungsgutscheins vermerkt bzw. festgelegt werden.

Für eine Kostenerstattung zwischen der Bildungsstätte und der Wohnung können die anfallenden Kosten für den öffentlichen Nahverkehr angesetzt werden oder eine Kilometerpauschale für das Auto. Maximal erstattet die Agentur für Arbeit jedoch monatlich nur einen Maximalbetrag von 476,00 €. Interessenten eines Bildungsgutscheins sollten sich über das Themengebiet aktiv selbst infomieren, um alle relevanten Belange zu beachten.