MaerzMusik

MaerzMusik

Solltest Du Berlin von seiner besten Seite kennenlernen wollen, dann hast Du mit dem Festival MaerzMusik eine fantastische Möglichkeit dazu, bietet es doch ein breitgefächertes Programm in einigen der schönsten Locations der Hauptstadt, wie dem Martin-Gropius-Bau, der Akademie der Künste oder dem Kraftwerk Berlin. Wenn Dich die kulturelle Vielfalt anspricht, dann lass Dir dieses Highlight nicht entgehen. Tickets könnt Ihr direkt hier bestellen.

MaerzMusik, das Festival für Zeitfragen, feierte im letzten Jahr bereits sein 50. Jubiläum. Auf über ein halbes Jahrhundert musikalischer Innovation zurückblickend, präsentiert sich das Festival dieses Jahr innovativer denn je. Von den Berliner Festspielen ausgerichtet, mit dem traditionellen Hauptspielort Haus der Berliner Festspiele, werden außerdem die Akademie der Künste, der Martin-Gropius-Bau, das Konzerthaus Berlin, die Philharmonie, das silent green Kulturquartier, SAVVY Contemporary, sowie das Kraftwerk Berlin bespielt.

Audiovisuelle Vielfalt

Julius Eastman
Foto: Julius Eastman © Donald W. Burkhardt

Im Zentrum der diesjährigen Ausgabe steht die Beschäftigung mit dem Werk des afroamerikanischen Künstlers Julius Eastman (1940-1990). Im Rahmen des Projekt We Have Delivered Ourselves from the Tonal – Of, towards, on, for Julius Eastman (Wir haben uns vom Tonalen befreit – Von, in Richtung, über, für Julius Eastman) werden selten gespielte Kompositionen und Performances zur Aufführung kommen, begleitet von Diskussionen und einer Ausstellung in der Galerie SAVVY Contemporary.
Eastman wirkte an den Grenzen von Tonalität und Harmonik. Sein Werk strahlt bis in die Gegenwart hinein und hinterlässt kulturelle, politische sowie spirituelle Spuren.

Historischer Abriss

Die Musik-Biennale Berlin ist der Vorläufer des MaerzMusik-Festivals, 1967 im Ostteil der Stadt gegründet und bis 1989 unter der Ägide des Kulturministeriums der DDR ausgerichtet. 1991 wurde die Veranstaltung in die Zuständigkeit West-Berlins überführt. Die Berliner Festspiele treten seitdem als Veranstalter auf. 2001 erfuhr die damals noch im Februar stattfindende Biennale eine programmatische Neuausrichtung und wurde unter ihrem neuen Leiter Matthias Osterwold in MaerzMusik umbenannt, sowie terminlich in den namensgebenden März verschoben.

Musik bietet der Zeit einen Mittelpunkt

Im Zuge der Neubestimmung, wurde das Festival inhaltlich erweitert, durch die Integration benachbarter zeitbasierter Künste und die Förderung des interdisziplinären Dialogs. Zeit als übergreifendes Thema rückte in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung. So wurde das Programm um Bildende und Darstellende Künste, wie Performance, Installation oder Tanz, erweitert. Seitdem konnte man sowohl Werke von Titanen der Neuen Musik wie John Cage oder Karl-Heinz Stockhausen bewundern, als auch Künstlerinnen von zentraler Bedeutung wie Rebecca Horn, erweitert um kontemporäre Protagonisten an der Schnittstelle von Club- und Kunstmusik wie Ryoji Ikeda oder Aphex Twin.

Moderne Tradition

MaerzMusik bietet Dir eine große Auswahl, von klassischer Moderne des 20. Jahrhunderts, in Gestalt von Iannis Xenakis, bis zu Vertretern der zeitgenössischen Avantgarde, in Person von Transgender-Aktivist Terre Thaemlitz aka DJ Sprinkles, der in diesem Jahr gleich in mehreren Inkarnationen zu bewundern sein wird.
Thaemlitz präsentiert erstmals die vollständige Live-Version von Soullessness, dessen Mittelpunkt die 30stündige Klavierperformance Canto 5: Meditation über Lohnarbeit und den Tod des Albums bildet.

Mit seinem Auftritt als DJ Sprinkles, unter dem Motto Deeperama, richtet Thaemlitz den Blick auf die schwierigen Anfänge der Feiertradition in New York, begleitet vom pulsierenden Rhythmus des Deephouse bei 120 Beats pro Minute, lange Jahre bevor Homosexualität und Transgender so etabliert waren wie heute. Er repolitisiert die Partyerfahrung und erinnert daran, was gewonnen wurde, was verloren.
Thaemlitz’ Projekt Deproduction bringt ihn erneut mit dem Berliner Zeitkratzer-Ensemble zusammen. Die Arbeit thematisiert die Konsequenzen der westlichen sogenannten humanistischen Vorstellungen, wie Familie auszusehen hat, von Missbrauch, zu häuslicher und struktureller Gewalt.

Außerdem ist Terre Thaemlitz’ Multimedia-Projekt Lovebomb zu erleben. Es thematisiert die Liebe in all ihren teils extremen Ausprägungen: Liebeslieder werden zerpflückt und auf die kulturelle Funktionsweise von Liebe hingewiesen, die ansonsten unzumutbare Gewalt, Racheakte und die paradoxe Zuneigung des Terroristen zu seiner Bombe legitimieren kann.

Grande Finale

MaerzMusik findet seinen krönenden Abschluss in The Long Now, einer 30stündigen Veranstaltung im Kraftwerk Berlin in Kooperation mit dem Atonal Festival. Hier prallen Vergangenheit und Zukunft aufeinander, Neue Musik-Gigant Morton Feldman kommt zur Aufführung, ein Klarinettenwerk von Spektralmusikpionier Horatiu Radulescu folgt auf dem Fuße, kontrastiert mit einem Auftritt der Improvisations-Supergroup The Necks, düsterem Ambient von Lustmord und einer raren Performance von Modular-Alchemiker Robert Aiki Aubrey Lowe.

Ein Ticket für die Veranstaltungen kannst Du ganz unkompliziert von zuhause aus buchen. Folge dafür nur unserem Link. Das Ticket lässt sich auch verschenken! Ein wundervolles Präsent für jeden Berlin-Besucher. Auch an der Abendkasse vor Ort lässt sich ein Ticket erwerben.

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