Auch die Pforten vom Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg öffnen wieder

Auch die Pforten vom Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg öffnen wieder

Dank sinkender Infektionszahlen öffnen die Museen und Ausstellungshäuser in Deutschland nun nach und nach ihre Türen für die Öffentlichkeit. Die rund 500.000 Objekte, die das Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G) in Hamburg beherbergt, werden ab Dienstag, den 18. Mai 2021 zugänglich gemacht.
Tickets können bereits ab Montag, den 17. Mai 2021 über den Online-Ticket-Shop oder telefonisch zwischen 10.00 und 16.00 Uhr unter 040 428134-880 reserviert werden. Eine vorherige Ticketbuchung mit verbindlichem Einlasszeitfenster wird auch an den restlichen Tagen der Woche empfohlen, damit die zugelassenen Personenzahlen eingehalten und lange Wartezeiten vermieden werden können.
Auch Besucher, die laut den Eintrittsvorgaben ermäßigten oder freien Eintritt erhalten, können sich über den Online-Ticket-Shop mit einem Null-Euro-Ticket vorab anmelden.

Die Voraussetzungen für den Besuch der Hamburger Museen und ihrer Veranstaltungen

Wie in den anderen Hamburger Museen, sind auch im Museum für Kunst und Gewerbe die aktuellen COVID-19-Bestimmungen einzuhalten. Für Besucher lauten die Voraussetzungen für einen Besuch in den Hamburger Museen, dass sie entweder einen negativen Coronatest bzw. PCR-Test, einen Impfnachweis oder einen Nachweis für eine erfolgte Genesung vorweisen müssen. Der von einer zugelassenen Testeinrichtung durchgeführte Coronatest darf nicht älter als 12 Stunden sein, ein PCR-Test nicht älter als 48 Stunden. Außerdem ist in den Räumlichkeiten der Hamburger Museen das Tragen einer medizinischen Maske und das Einhalten von Abständen zu anderen Besuchern vorgeschrieben.

Um einen risikofreien Besuch im Museum für Kunst und Gewerbe zu gewährleisten, wurden vom Deutschen Museumsbund spezielle Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Dazu gehören unter anderem die Datenerhebung jedes Besuchers, um eine Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, der Aushang von Informationsplakaten zu den Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen am Eingang, bei den Kassen sowie in den Ausstellungsräumen, das Bereitstellen von Händedesinfektionsmittel und die Ausstattung der Mitarbeiter mit dementsprechenden Schutzvorrichtungen.

Geführte Rundgänge und sonstige Veranstaltungen sind bis auf weiteres nicht zulässig, allerdings bietet das Museum für Kunst und Gewerbe an ausgewählten Tagen virtuelle Live-Rundgänge über Zoom an, wie zur aktuellen Ausstellung Peter Gustaf Dorén – ein Hamburger Innenausstatter und zu den durch Kurator Friedrich von Borries zusammengestellten Sammlungsobjekten der Schule der Erfolglosigkeit.

Mit welchen aktuellen Ausstellungen und Veranstaltungen startet das Museum für Kunst und Gewerbe?

Nur noch bis 30. Mai können im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg die rund 200 privaten Objekte des Hamburger Raumkünstlers Peter Gustav Dorén besichtigt werden. Der während des Hamburger Baubooms um 1900 wirkende Innenraumausstatter hat zahlreiche Entwurfsskizzen, Fotografien von fertiggestellten Räumen und Farbmusterkarten hinterlassen, die einen Einblick in seine ästhetische und qualitätvolle Arbeit geben. Viele Hamburger Villen und bedeutende Gebäude tragen seine Handschrift.

Im Rahmen des Residenz Fonds für Junges Design präsentiert die französische Designerin Anaïs Borie bis 4. Juli ihre Abschlussarbeit, die sie am Ende ihres sechsmonatigen Aufenthalts im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg kreiert hat. Die Besucher werden dazu eingeladen, in einem multimedialen Raum aktiv an der Präsentation mit dem Titel Die Intimität einer Cyber-Opernsängerin teilzunehmen, um so die Kombination aus Raum, Klang, Licht und Gesang ganz neu zu erfahren.

Ebenfalls bis 4. Juli beschäftigt sich die Fotografin Susanne Kriemann in der Ausstellung Fotografie neu ordnen: Gestrüpp mit den Auswirkungen der menschlichen Handlungen auf die Natur. Für die Heliogravüren, die Pigment- und Naturselbsdrucke verwendet die Künstlerin beispielsweise die Pigmente von radioaktiv verseuchten Pflanzen oder arbeitet Plastikmüll in ihre Werke ein.

Bis 18. Juli stellt Friedrich von Borries mit seiner künstlerisch-diskursiven Ausstellung Schule der Folgenlosigkeit – Übungen für ein anderes Leben die Frage, wie den ein „richtiges“ Leben aussehen könnte, das ohne nennenswerte Folgen und Bestrebungen abläuft. In einem eigens eingerichteten Selbstlernraum können die Besucher ihre eigenen Vorstellungen eines Lebensideals hinterfragen und vielleicht sogar ein begehrtes Stipendium fürs Nichtstun erwerben.

Bis 25. Juli können Interessierte im voll ausgestatteten Radiostudio des Museums für Kunst und Gewerbe eine eigene Radiosendung aufnehmen, die dann über den Link https://www.radio-orsimanirana.com/ ausgestrahlt wird. Das Projekt Radio Orsimanirana soll zum Mitmachen und Mitgestalten einladen. Gleichzeitig läuft die damit verbundene Workshop- und Diskussionsreihe Life on Planet Orsimanirana, die von den international bekannten Künstlern und Designern Jerszy Seymour, Amica Dall und Emanuele Braga ins Leben gerufen wurde.

Kurioses, Erheiterndes und Erstaunliches aus der Museumssammlung der Abteilung Plakat und Grafik könnten noch bis 21. September in der Ausstellung Tiere, Tampons und Theater bestaunt werden. Jeder der 90 Mitarbeiter im Museum für Kunst und Gewerbe hat ein Exponat aus der Sammlung ausgewählt, das dann von der Leiterin der Abteilung Plakat und Grafik im Rahmen der außergewöhnlichen Ausstellung präsentiert wird. Dadurch bekommen die Besucher gleichzeitig einen ganz persönlichen Einblick in das Museum für Kunst und Gewerbe.

Auch für das restliche Jahr sind spannende Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg geplant. Mit dem Projekt Heimaten. Eine Ausstellung und Umfrage widmet sich das Museum ab 11. Juni mit 150 Exponaten der Bedeutung des Begriffs Heimat. Besucher können ihre eigene Vorstellung von Heimat ebenfalls einbringen. Um die Schönheit der Form geht es ab 9. Juli in der Ausstellung der Gestalterin Christa Petroff-Bohne, einer der wichtigsten Designerinnen in den 1950er und 1960er Jahren. Wer kennt sie nicht: Janoschs Traumstunde? Dem bekannten Illustrator und Autor Janosch wird ab 3. Oktober zum 90. Geburtstag die Ausstellung Lebenskunst gewidmet.

Gemeinsam mit der Justus Brinckmann Gesellschaft und der Claussen-Simon-Stiftung beschäftigt sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg in der Dauerausstellung Raubkunst? mit Kunstobjekten, deren Ursprung teils unbekannt ist und mit der systematischen Erforschung des Vorlebens der Dinge. Diese Dauerausstellung ist je nach Forschungsstand einem ständigen Wandel unterworfen und ermöglicht einen Einblick in die wichtige Recherchearbeit und Erwerbungspraxis eines Museums.