Sophiensaele

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Historie eines Bauwerkes

Die Sophiensaele befinden sich in einem einstigen Handwerkervereinshaus, dessen Geschichte mit seinem Bau in den Jahren 1904 / 1905 begann. Das Gebäude befindet sich in einem der ältesten Teile der Spandauer Vorstadt, nämlich in der schon über 300 Jahre alten Sophienstraße, genauer gesagt in der Sophienstraße 18. 1844 erfolgte die Gründung des Berliner Handwerkervereins, der eine für die damalige Zeit spezielle Form der Arbeiterbildung darstellte. Zweck der Vereinigung war die fachliche Weiterbildung der Handwerksgesellen, ihre Unterstützung bei den Meisterprüfungen, aber auch das gesellige Zusammensein.

Das Gebäude, in dem sich der Handwerkerverein befand, gleicht einem “H” und verfügt immerhin über 90 Räume, bei denen es sich unter anderem um Schulungsräume für Veranstaltungen, eine Bibliothek, ein Restaurant und eine Kegelbahn handelte. Der ebenfalls im Gebäude befindliche Festsaal wurde zusammen mit dem Restaurant unter der Bezeichnung “Sophien-Säle” an einen Pächter vermietet. Er galt schon in seiner Entstehungszeit als ein beliebter Ort für Theateraufführungen. Durch das Aufkommen einer immer größer werdenden Arbeiterbewegung blieb das Haus weiterhin ein bedeutender politischer Ort. Es wurde zunehmend zum Versammlungsort der revolutionären politischen Linken. Berühmte Redner waren unter anderem Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Während des Nationalsozialismus mussten dort holländische Zwangsarbeiter NS-Flugblätter herstellen. In der anschließenden DDR-Zeit wurden die Räume vom Maxim-Gorki-Theater weiter als Werkstätte genutzt. Im “Hochzeitssaal” wurde der Malsaal untergebracht, im “Großen Festsaal” befand sich die Schreinerei.

Sophiensaele Berlin als Haus für Künstler und Publikum

Die heutigen Sophiensaele wurden 1996 von Sasha Waltz und Jochen Sandig mit Jo Fabian und Dirk Cieslak gegründet. Die Eröffnung erfolgte mit der Uraufführung des Stücks “Allee der Kosmonauten” ebenfalls von Sasha Waltz. Seitdem entwickelten sich die Sophiensaele zu einer Produktions- und Spielstätte des freien Theaters. Die Veranstaltungen selbst verstehen sich als “Grenzgänger”, bei denen das Schauspiel nicht isoliert betrachtet, sondern durch szenisches Material und unterschiedliche Dialogdramaturgien weiterentwickelt wird. Gestaltungselemente wie bildende Kunst, Tanz, Licht, Video und die Performance bilden integrative Teile des Ganzen. Dabei bilden Regisseure, Choreografen und Darsteller immer wieder eigene Stoffe und individuelle Erzählweisen.

Die Sophiensaele bilden mit ihren Veranstaltungen ein Haus für Künstlerinnen und Künstler sowie dem Publikum. Besucher erhalten durch Tickets eine aktive Begegnung dieser unterschiedlichen Gruppen. Tickets ermöglichen das Erleben des Gebäudes mit seiner Geschichte und ursprünglichen Bestimmung als Versammlungs- und Weiterbildungsort.

Zwischen 2000 und 2007 wurde die künstlerische Leitung von Amelie Deuflhard übernommen. 2010 folgte Heike Albrecht und 2011 Franziska Werner. Die Sophiensaele verstehen sich heute als einen wichtigen Produktions- und Spielort der freien, darstellenden Künste des deutschsprachigen Raumes. Das Haus lädt Künstlerinnen und Künstler sowohl der Berliner als auch der nationalen und internationalen Spielszene eingeladen, um ihre Arbeiten dort zu produzieren und zu präsentieren.

Sophiensaele als Teil eines Netzwerkes

2011 erfolgte eine Teilsanierung, welche Künstlerinnen, Künstlern und dem Publikum noch bessere Arbeitsbedingungen bietet. Die Sophiensaele zählen heute zu einem Netzwerk internationaler, freier Theater, zu denen u. a. Kampnagel Hamburg, Mousonturm Frankfurt am Main, das FFT Düsseldorf sowie das Theaterhaus Gessnerallee Zürich zählen. Zu den besonderen Veranstaltungen, für die Tickets zu Sonderöffnungszeiten erhältlich sind, zählen die Freischwimmer und Tanztage Berlin sowie Festivals wie MaerzMusik und Tanz im August.

Ort für zeitgenössische Inhalte und Positionen

Zielsetzung der Veranstaltungen ist die Förderung des künstlerischen Nachwuchses und die Unterstützung unterschiedlicher künstlerischer Formen. Bereits bestehende gewachsene Konzepte werden mit neuen Impulsen vernetzt. Künstler / Künstlerinnen ermöglichen durch unterschiedliche Projekte die Schaffung eines zentralen Ortes verschiedener Genre. So entwickelte sich eine Kommunikationsplattform verschiedener aktueller Tendenzen der freien Musik-, Tanz-, Theater und Performanceszene Berlins. Schon seit seiner Entstehung war das Gebäude ein Ort der Begegnung – diese Atmosphäre besteht noch bis heute. Eben ein Ort der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Inhalten und Positionen, für den sich ein Ticket immer lohnt.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Sophiensaele

 

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