Bewahren – forschen und verstehen – der Internationale Museumstag 2018
Wer sich mit der Vergangenheit nicht beschäftigt, läuft Gefahr, sich in der Gegenwart zu verheddern. Darum kann der Besuch in einem Museum hilfreich sein, um Lücken zu schließen und den Blickwinkel zu erweitern. Ins Leben gerufen wurde vor etlichen Jahren ein Internationaler Museumstag, der auch in Deutschland ein großes Echo fand und am 13. Mai 2018 eine Neuauflage erleben wird. Erstmals öffneten sich die Tore zahlreicher Häuser auf internationaler Ebene im Jahr 1978. Vierzig Jahre Internationaler Museumstag – das ist ein Grund, die Idee der Schöpfer zu feiern und festzuhalten, worum es dabei geht und was den Veranstaltern dabei besonders am Herzen liegt.
Eine spannende Reise für Alt und Jung
Die Besucher werden in vielen Ländern eingeladen zu einem Spaziergang durch die geschichtlichen Prozesse und Entwicklungen. Eltern und Kinder begeben sich dabei auf eine spannende Reise, denn das Netzwerk Museum hält viele Überraschungen bereit. Das Spektrum der Angebote reicht von Festen über Vorlesungen, Führungen, Tänzen und Musik bis hin zu überregional bedeutsamen Sonderausstellungen. Wenn am 13. Mai 2018 erneut ein Internationaler Museumstag ausgerufen wird, ist dies eine großartige Gelegenheit, den Blick auf die nicht weniger als 6.500 Museum in Deutschland zu richten. Und damit auf die riesige Palette von Sehenswürdigkeiten sowie auf die mit ihnen korrespondierenden innovativen Ideen und Angebote.
Das Motto: “Neue Wege – neue Besucher”
Kaum jemand kann die Schätze ermessen, die in den Museen auf aller Welt gehegt, gepflegt und vor allem für die Nachwelt bewahrt werden. Der internationale Museumsrat ICOM und der Deutsche Museumsbund sind bemüht, mit ihren Aktivitäten neue Interessentengruppen für sich zu erschließen. “Neue Wege – neue Besucher“, so lautet das Motto für 2018. Die Schirmherrschaft wurde dem Präsidenten des Bundesrates angetragen. Partner der deutschen Aktivitäten sind in diesem Jahr diverse Stiftungen der Sparkassen, die sich seit Jahren um die Pflege kultureller Einrichtungen verdient machen.
Eine Stätte der Begegnung
Es gibt viele Gründe, sich den Sehenswürdigkeiten in den Museums-Landschaften zu nähern. Und nicht nur dann, wenn ein Internationaler Museumstag eine breite Öffentlichkeit zu Besuchen animiert. Das Museum versteht sich als ein idealer Ort, das eigene Bewusstsein zu erweitern und zu stärken. Es empfiehlt sich darüber hinaus als Stätte der Begegnung und als Plattform des besseren Verstehens untereinander. Das Museum will zu Gesprächen anregen und neue Gesichtsfelder eröffnen. Dazu könnte ein Internationaler Museumstag zweifellos die passende Gelegenheit sein. Lehrer und Pädagogen aller Art sind dabei aufgerufen, sich in diesem Sinne zu engagieren.
Ein Blick hinter die Kulissen
Der Kreativität der Organisatoren in den Museen sind bei der Ausgestaltung ihrer Sehenswürdigkeiten keine Grenzen gesteckt. Da gibt es Social-Media-Aktionen, digitale Komponenten bei der Präsentation interessanter Objekte und schließlich Videos und Blogposts. #MuseumsTandem” bündelt alle Aktionen beim Tag der internationalen Museen. Die Konzepte möchten auch Anregungen zu thematischen Vertiefungen geben und Ideengeber von Initialzündungen digitaler Angebote sein. Seit 1992 findet der Internationale Museumstag unter einem wechselnden Motto statt. Angeboten werden dabei auch in der Vergangenheit Museumsnächte, Museumsfeste sowie Workshops und Seminare. Und allen Besuchern winkt die Chance, einen Blick hinter die Kulissen eines Museums voller Sehenswürdigkeiten zu werfen.
Ein ethischer Leitfaden der Museen
Dass der Begriff “Museum” in Deutschland ungeschützt ist und Aufgaben und Aufträge dieser Einrichtungen bislang nicht verbindlich geregelt und vereinheitlicht wurden, bezeichnen viele Kenner der Szene als einen Fehler. Eingesprungen ist inzwischen der Internationale Museumsrat ICOM, der sich im Jahr 2010 ethische Richtlinien gab. Darin heißt es: “Ein Museum ist eine gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zum Zwecke des Studiums, der Bildung und des Erlebens materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt.” Diesem Leitfaden folgt auch der Internationale Museumstag.
Am Anfang stand die Sammelleidenschaft
Etliche Museen – auch in Deutschland – profitieren von der Sammelleidenschaft, die vielen Menschen offenbar in die Wiege gelegt wurde. Heute gibt es im Lande zahlreiche Einrichtungen, die alles und jedes sammeln und für spätere Generationen bewahren. Sie sind Orte der Bildung und führen im Forschungsprozess sehr oft zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Exponate werden vor dem Verfall geschützt und so für spätere Generation gesichert. Der Internationale Museumstag 2018 ist ein gegebener Anlass, über die Bedeutung dieser Institutionen nachzudenken und somit über den Wert, das kulturelle Erbe sichtbar und erlebbar zu machen.